Konzert-Tipp


Seit 1969 auf Erfolgskurs

Uriah Heep gastiert zum dritten Mal in Ravensburg - Hochkarätiger Special-Guest

Ziemlich genau 40 Jahre nach ihrem ersten Ravensburger Konzert meldet sich die Band URIAH HEEP am Samstag,

10. November, in der Oberschwabenhalle zurück. Neben diversen Songs ihres neuen Albums "Living The Dream" werden die Hardrock-Urgesteine aus London auch bandeigene Klassiker wie "Lady In Black" abfeiern. Beim ersten Konzert am 23. März 1978 stand mit Stan Webb's Chicken Shack eine Bluesrock-Band als Support-Act auf der Bühne. Diesmal bringt URIAH HEEP mit der Formation THE ZOMBIES einen hochinteressanten Special-Guest mit, der in den 1960er-Jahren mit "She's Not There" und "Time Of The Season" zwei weltweite Evergreens landen konnte.

 

In den 70er-Jahren zählte Uriah Heep zur Speerspitze des britischen Hardrocks,  wobei epische Songs wie "July Morning" oder "Circle Of Hands" schon wieder eine Brücke zum Progressive- und Art-Rock schlugen.
In den 70er-Jahren zählte Uriah Heep zur Speerspitze des britischen Hardrocks, wobei epische Songs wie "July Morning" oder "Circle Of Hands" schon wieder eine Brücke zum Progressive- und Art-Rock schlugen.

  Obwohl ihr auch heute noch ansprechende Alben gelingen, lebt die Band wie auch die Kollegen von Deep Purple oder Wishbone Ash von ihren frühen Erfolgen. In ihrer kommerziell erfolgreichsten Zeit zwischen 1972 und 1977 verkauften die Briten mehr als 30 Millionen Tonträger. Allein in den USA erreichten fünf Alben Gold-Status. Genre-Klassiker wie "Easy Livin´", "Gypsy", "Free Me", "Look At Yourself", "The Wizard" und vor allem der ewige Gassenhauer "Lady In Black" garantieren URIAH HEEP einen Ehrenplatz in der Hardrock-Historie. Ihr Song über die mysteriöse Dame in Schwarz tauchte Jahre später sogar noch zweimal in den Charts auf.
 
 Obwohl von den Kritikern als Plagiat der Band Deep Purple geschmäht, gingen URIAH HEEP von Beginn an auf Erfolgskurs, der abgesehen von einigen kleinen Talsohlen bis heute anhält. Schon die Debütsingle "Gypsy" entpuppte sich als europaweiter Discotheken-Knaller. Während die Kritiker lästerten, erspielten sich die Hardrock-Newcomer um Keyboarder Ken Hensley und Gitarrist Mick Box vor allem in Deutschland schnell eine ansehliche Fangemeinde. Wie auch das Repertoire der damals viel gescholtenen US-Band Grand Funk Railroad wird die Discografie von URIAH HEEP von den Medien längst als wichtiger und gelungener Beitrag zur Geschichte des Hardrocks geschätzt.

 

Die beiden Uriah Heep-Urgesteine Mick Box und Lee Kerslake hatten im Dezember 2004 viel Spaß bei ihrem umjubelten Unplugged-Auftritt im Ravensburger Konzerthaus. Ein klasse Konzert damals! Foto: Miche Hepp
Die beiden Uriah Heep-Urgesteine Mick Box und Lee Kerslake hatten im Dezember 2004 viel Spaß bei ihrem umjubelten Unplugged-Auftritt im Ravensburger Konzerthaus. Ein klasse Konzert damals! Foto: Miche Hepp

 Frühe Alben, wie beispielsweise das Zweitwerk "Salisbury" (1971) mit seinem 16minütigen orchestralen Titeltrack, oder die wohl stimmigste Heep-Scheibe "Demons And Wizards" (1972), gelten heute bei Hardrock- und Progressive-Fans als Filetstücke des Genres. 25 Studioalben hat die Formation seit 1969 veröffentlicht. Seit Ende der 80er-Jahre hat die Band zu einer frischen hardrockigen Gangart zurückgefunden. Auch auf der neuen, im September veröffentlichten Scheibe "Living The Dream" lassen die Urgesteine in Sachen Drive nichts anbrennen. Zudem verpasste Produzent Jay Ruston den zehn Songs einen dezent modernen Anstrich, bei dem die Band fernab einer Altherren-Combo rüberkommt.

 

 Doch die eigentliche Stärke war von Beginn an die mitreißende Livepräsenz, der fünf Musiker, die von Anfang an Hardrock auf hohem technischen Niveau boten. Mit rund 120 Gigs pro Jahr gehört URIAH HEEP auch heute noch zu den am härtesten arbeitenden Bands Englands. Von der Originalbesetzung ist heute nur noch Gitarrist Mick Box dabei, der die Band im Jahr 1969 als 17jähriger mit gründete. Das Line-Up wird von Shouter Bernie Shaw, Keyboarder Phil Lanzon (auch schon seit 1986 mit dabei), Drummer Russell Gilbrook und Bassist Davey Rimmer abgerundet. In den vergangenen Jahren überzeugten die fünf Routiniers auf der Livebühne als blind aufeinander eingespielte Einheit mit viel Spielfreude, wobei jeweils eine Menge alter Songs aus der Frühphase der Band abgefeiert wurden.

 

 In Ravensburg trat URIAH HEEP übrigens letztmals am 17. Dezember 2004 auf. Damals begeisterten Mick Box und Kollegen im Rahmen eines Unplugged-Gigs, für den das Konzerthaus einen tollen Rahmen bot. Übrigens noch mit Drummer Lee Kerslake, der abgesehen von einem Zwischengastspiel bei Black Sabbath seit 1971 mit an Bord war.

The Zombies treten 56 Jahre nach ihrer Gründung erstmals in Oberschwaben auf. Mit ihren beiden millionenfach verkauften Welthits "She's Not There" und "Time Of The Season" schrieben die Briten an der Geschichte von Beat und Rock mit.
The Zombies treten 56 Jahre nach ihrer Gründung erstmals in Oberschwaben auf. Mit ihren beiden millionenfach verkauften Welthits "She's Not There" und "Time Of The Season" schrieben die Briten an der Geschichte von Beat und Rock mit.

 Mit der legendären Band THE ZOMBIES kommt das Vorprogramm am 10. November in der Oberschwabenhalle einer kleinen Sensation gleich. Die 1962 gegründete Formation um die beiden Gründungsmitglieder Rod Argent und Colin Blunstone wird erstmals in ihrer langen Karriere in Oberschwaben auftreten. Mit den Ohrwürmern "She's Not There" (1964) und "Time Of The Season" (1968) hatten THE ZOMBIES zwei große Welthits, die heute noch regelmäßig im Radio zu hören sind. Ihr sträflich unterbewertetes 1968er-Album "Odessey And Oracle" wird heute von den Kritikern in einem Atemzug mit "Revolver" von den Beatles oder "Pet Sound" von den Beach Boys genannt. Hauptsächlich wegen dem ureigenen Charme dieser Scheibe gelten die Urgesteine der Beat-Szene als Urväter des Britpop. Doch trotz ihrer immensen Verkaufserfolge in den USA löste sich die Band noch im selben Jahr auf.

Die beiden Zombies-Bandleader Rod Argent und Colin Blunstone reisen mit einer fünfköpfigen Band an. Foto: Jacob Blickenstaff
Die beiden Zombies-Bandleader Rod Argent und Colin Blunstone reisen mit einer fünfköpfigen Band an. Foto: Jacob Blickenstaff

 Während Sänger Colin Blunstone in den 70er-Jahren sechs Soloalben veröffentlichte, war Organist Rod Argent mit der Band Argent erfolgreich. Nach mehreren sporadischen Comebacks sind THE ZOMBIES seit rund 15 Jahren wieder verstärkt mit Albumveröffentlichungen und Livekonzerten aktiv. Hier geht's zu einer wunderschönen Akustikversion von "Time Of The Season", die Rod Argent und Colin Blunstone in der BBC-Musiksendung "Later With Jools Holland" zum Besten gegeben haben.  Und zum Vorfreuen auf URIAH HEEP noch ein recht aktueller Mitschnitt von "Look At Yourself", der die Live-Power unterstreicht, den die Band immer noch hat. 

 

 Das Konzert findet im sogenannten "Oberschwabenklub", einem abgetrennten Teil der Oberschwabenhalle statt. Die Veranstalter schaffen so Club-Atmosphäre für bis zu 2000 Konzertgänger. Unbestuhlt fasst die Oberschwabenhalle übrigens  5000 Besucher.

 

URIAH HEEP und THE ZOMBIES

- live am Samstag, 10. November, 20 Uhr,     

  Oberschwabenhalle Ravensburg.
 
Verbilligte Vorverkaufskarten sind unter anderem bei "Eventim" oder "Reservix",

beziehungsweise auch direkt unter www.liveinravensburg.de erhältlich.

 


Text: Miche Hepp
Fotos: Hinterland-Bildarchiv, wenn nicht anders angegeben