Konzert-Rückblick zum Tod von Peter Green


Gitarrenzauberer mit Licht und Schatten

Beim Konzert im Konstanzer "Kula"  lässt Peter Green seine Genialität bisweilen durchblitzen - Viele Cover-Versionen im Repertoire

Am 11. November 2009 ging es im Konstanzer „Kulturladen“ ziemlich eng zu. PETER GREEN war da und fast

400 Besucher drängten sich im Club, um einen der seltenen Gigs des früheren Songschreibers der Band Fleetwood Mac zu erleben. Es war eines der letzten Konzerte, das der legendäre Gitarrist in Deutschland spielte.

 

Peter Green live im "Kulturladen" in Konstanz. Übrigens spielte dort auch Bluesrock-Legende Johnny Winter einen der letzten Deutschland-Gigs vor seinem plötzlichen Tod.
Peter Green live im "Kulturladen" in Konstanz. Übrigens spielte dort auch Bluesrock-Legende Johnny Winter einen der letzten Deutschland-Gigs vor seinem plötzlichen Tod.

Der Meister selbst absolvierte den Auftritt im Sitzen hinter einem Notenbuch, aus dem er die Texte ablesen musste. Doch obwohl er kaum mit dem Publikum kommunizierte, zeigte sich PETER GREEN an diesem Abend überraschend gut gelaunt. Unter spitzbübischem Grinsen kommentierte er die eine oder andere Anekdote seines Gitarristen Mike Dodd lediglich mit einem süffisanten „I don’t remember“.

 Sein Gitarrenspiel war natürlich prägnant. Mr. Geen ließ vor allem bei seinen Meilensteinen „Albatross“ und „Black Magic Woman“ geniale Momente aufblitzen, erschreckte bisweilen aber auch mit ziemlichen Timing-Schwierigkeiten. Auch stimmlich war der Brite schon in besserer Verfassung, demzufolge ließ er Mike Dodd einen Teil des Repertoire singen. Schön, dass der schwierige Eigenbrötler statt des von vielen erwarteten Hit-Repertoires aus eigener Feder viel Basic-Blues spielte. Kein „Green Manalishi“ tauchte auf, und „Oh Well“ wurde nur kurz angespielt. Peter Allan Greenbaum machte eine rundum zufriedenen Eindruck beim Covern der Klassiker von Vorbildern und Freunden wie Bob Dylan, Albert King, B.B. King, Memphis Slim, Freddie King oder Elmore James. Zwischen diesen Songperlen scheint das introvertierte Genie seinen Frieden gefunden zu haben.

 

 

 

 

 

 

Text & Foto: Miche Hepp