Lesestoff


Die 20 besten deutschen Festivals

von Felix Zimmer - Lieblingsfestivals, eine Packliste und Tipps für Festivaleinsteiger

(Eigenvertrieb) Eine Packliste für Open Airs mit hilfreichen Tipps und dazu die 20 besten deutschen Festivals? Das hört sich doch interessant an, dachte ich, und flugs wurde das Buch "Die 20 besten deutschen Festivals" bestellt.  

 

 Neben hinlänglich bekannten Großereignissen wie dem "Hurricane", "Airbeat One" oder "Rock am Ring" stellt Autor Felix Zimmer in seinem 96seitigen Taschenbuch auch einige kleinere Open Airs wie das "Happiness Festival" im Schwarzwald, das Memminger "Ikarus Festival" oder das eintrittsfreie "Obstwiesenfestival" in Dornstadt bei Ulm vor. Auch das Balinger "Bang Your Head" taucht in Zimmers Hitliste auf. Mancher Leser dürfte sich jedoch daran reiben, dass das eher familiäre Metal-Picknick auf der Schwäbischen Alb in dieser Rangliste den Vorzug vor dem norddeutschen Kult-Open Air "Wacken" erhalten hat. Mit dem "European Elvis Festival" in Bad Nauheim und dem Wormser "Jazz & Joy" sind sogar ein paar echte Insidertipps dabei. Doch die Enttäuschung folgt auf dem Fuß, denn insgesamt ist der Informationsgehalt zu den vorgestellten Events eher dürftig. Gestandene Festivalgänger werden bei der Lektüre leider nicht viel Neues mitnehmen, zumal der Autor beim Schreiben seiner 20 Festivaltipps zu sehr an der Oberfläche geblieben ist. Man möchte doch etwas mehr erfahren, als nur Ort, Dauer, Zeitraum, Besucherzahl und Musikstil eines Festivals - jeweils nur mit einem knappen Satz umrissen, wenn überhaupt. Da bei der Gestaltung allzu schematisch vorgegangen wurde, kommt beim Lesen schnell Langeweile auf. Zudem kommt der schmale Band durch das völlige Fehlen von Bildern auch optisch nicht gerade prickelnd rüber. Ein paar nette Open Air-Impressionen guter Fotografen hätte sicher mehr Leben zwischen die Zeilen gebracht. Durch die zu Beginn aufgeführte Packliste und diverse Tipps zum Überleben auf dem Gelände ist das Buch vielleicht noch für junge Festivaleinsteiger interessant. Festival-Veteranen dagegen würden wohl über die eine oder andere Auslassung - beispielsweise zum Sex auf Open Airs - eher müde grinsen. 

 


Miche Hepp